So gern will man die Wahrheit sagen, seine Liebsten in alles einweihen. Aber man kann nicht. Man ist so sehr an all die Lügen gewohnt... Es würde ihnen Angst machen, sie würden fort gehen, das weiß ich.
Schon einmal habe ich versucht um Hilfe zu rufen. Ich habe eine Geschichte geschrieben. Meine Eltern haben mir gesagt, dass ich das tun sollte, ich sollte mein Inneres aufschreiben um mit dem Schmerz fertig zu werden und ich schrieb es auf. Alles. Ich schickte es sogar meinem Cousin, las es meinen Eltern vor. "Schön" SCHÖN?! Das war die Reaktion?! Das und mehr nicht? Ich hatte dort eindeutig vermerkt wie schlecht es mir geht, dass ich mich ritze und auch noch andere Dinge tue die mir weh tun. Und das war alles? "Schön" schön, dass es mir schlecht geht? Schön, dass ich mich verletze? Schön, dass ich mich selbst vernichte, weil ich den Schmerz kaum mehr ertragen kann?
Wem soll ich denn die Wahrheit sagen, wenn sie die Wahrheit nicht ernst nehmen. Vielleicht haben sie aber auch einfach nicht zugehört, weil es sie sowieso nicht interessiert, ich interessiere schließlich niemanden. Wieso sollte das auch so sein? Ich bin krank. Gestört. Vielleicht sogar wahnsinnig. Aber ich denke nicht, dass ich es anders verdient habe. Es soll so sein, warum auch immer. Den Grund brauche ich gar nicht zu wissen. Oder?
Früher, da war ich noch so unheimlich stolz darauf, dass ich so gut lügen kann, glaubte manchmal sogar meinen eigenen Geschichten und nun? Ich wünschte, ich hätte es niemals gelernt, oder dass die Leute wenigstens merken, ob ich die Wahrheit sag oder nicht. "Es geht mir gut" und ein leichtes Lächeln, wenn sie überhaupt einmal fragen, wie es mir geht. Aber das tun sie eigentlich nie, meistens sind es irgendwelche Leute die ich kaum oder nur vom sehen her kenne, die merken, dass etwas mit mir nicht stimmt, erst dann werden meine "Freunde" aufmerksam und sagen, dass sie finden, dass ich in letzter Zeit total depressiv bin. Aber ich möchte ihnen nicht sagen, wie schlecht es mir wirklich geht, weil sie doch selbst genug Probleme haben und ich bin im Endeffekt nur eine Belastung, das wurde mir schon oft genug gesagt.
Ich frage mich nur, wie ich die Narben an meinen Armen verdecken soll, wenn wieder Schule ist, ich habe schließlich Schwimmunterricht. Klar, ich habe noch viel mehr Narben, an den Schienbeinen, meinem Bauch, meiner Hüfte und meinem Oberschenkel, aber die sieht man entweder kaum oder ich kann sie gut verdecken indem ich meinen Arm darüber lege oder die Badehose verdeckt sie ohnehin schon, aber die an den Armen, die sind tiefer, dicker und dunkler. Und sie wissen nichts davon, nichts von meinem Rückfall. Ich habe Angst, dass sie wieder wütend und enttäuscht, aber vor allem abweisend reagieren, aber das tun sie sowieso auf jeden Fall, das tun sie nämlich immer...
Eure Naomi
Freitag, 28. Dezember 2012
Dienstag, 25. Dezember 2012
Rückfall
Die letzten 3-4 Wochen waren absolut grauenhaft... Ich war kotzen, mehrmals am Tag, mindestens 3-4 mal. Ich habe mich geritzt, der eine Schnitt wurde sogar so tief, dass er immer noch, auch jetzt als Narbe, aussieht wie ein hungriger, geöffneter Mund, so viel Blut, es war beruhigend und erfüllend, aber auch tötend zugleich.
Heute habe ich mich auch wieder verletzt, dieses mal an meinem linken Arm, aber die Klinge war viel zu stumpf und die Wunden deswegen auch nur Oberflächlich. Es enttäuscht mich, bin ich denn zu allem Überfluss auch noch zu dumm um mich zu ritzen?!
Eigentlich will ich das ganze ja gar nicht mehr, ich will frei sein, aber Freiheit existiert in dieser Welt nicht und in meiner fühlt es sich wenigstens ein bisschen danach an, auch wenn mein Leben aus Zwängen besteht und aus Angst, Hass und Wut... Aber größtenteils aus Angst. Unbegründeter Angst, meistens zu mindestens, oder mindestens aber total übertriebener.
Ich bin müde, ich will nicht mehr lügen, aber wenn ich aufhören würde zu lügen, dann wäre alles nur viel schlimmer, ich würde alle in meiner Umgebung verletzen, sie belasten. Ich wäre einfach noch eindeutiger der Störenfried. Ganz ehrlich: Wer will mich schon? Wenn ich in der Schule bei meinen Freunden sitze, merke ich es schon daran, dass ich bei den meisten Gesprächsthemen nichts sagen kann, sie machen miteinander Treffen aus ohne mich auch nur anzusehen. Sie sitzen nebeneinander und lachen und ich bin einfach nur der Fremdkörper, ich weiß einfach, dass wenn ich nicht da bin, das nichts an dem Ablauf der Pausen ändert. Es macht keinen Unterschied ob ich nun da bin oder nicht. Es ist vollkommen gleichgültig. Ernsthaft, sie fragen mich, im Gegensatz wie ich das immer tu, noch nicht einmal wie es mir geht. Sie wundern sich nicht darüber, wenn ich sage, dass mein Handgelenk schmerzt, sie mich am Unterarm packen und ich sage, dass mich das weh tut. Tun sie absichtlich so, als würden sie die Taschentücher, die ich immer sorgsam mit Klebeband an meinem Arm befestige, nicht spüren? Ein einziger kritischer Blick, mehr habe ich von einer Person nicht bekommen, den Rest hat es nicht gestört. Diese eine Person schaute mich zu erst misstrauisch an, aber dann winkte sie ab, wand sich von mir und beschäftigte sich wieder mit einer meiner Freundinnen. Es war egal und in irgendeiner Weise, hat es mich enttäuscht.
Auf der einen Seite, will ich nicht erwischt werden, ich möchte damit allein gelassen werden, weil ich weiß, dass ich sowieso nur eine Last bedeute, wenn es rauskommt, auf der anderen Seite, möchte ich dass meine Freunde und Familie es wissen, es sehen, mich in den Arm nehmen, aber das wird nicht passieren. Selbst die, die sich auch schon mehrmals geritzt haben reagieren aggressiv, schlagen mich oder sind enttäuscht von mir, was sie mir auch immer deutlich zu zeigen pflegen.
Ich bin verzweifelt und keiner weiß es, niemanden kümmert es. Ich bin egal. Ich bin abstoßend, ich ekel mich vor mir. Besonders mein Bauch, der ist eklig und gleich danach kommen meine Oberschenkel, gefolgt vom ganzen Rest.
Ich habe auch sehr viel über den Tod nachgedacht, aber immer nur eine Stunde lang und dann war das auch wieder vorbei, ich will nicht sterben, es ist mir einfach nur egal. Was ich tun würde, wenn ich auf einer Straße stände und ein LKW entgegen kommt? Ich weiß es nicht, aber ich denke nicht, dass ich schreien, wegrennen oder springen würde, ich denke, nein ich weiß es vielleicht sogar, dass ich stehen bleiben würde, ich würde da stehen und dem LKW zusehen wie er immer näher kommt, das würde ich tun. Womöglich lächle ich dabei. Das wäre schön, ein echtes Lächeln!
Eure Naomi
Heute habe ich mich auch wieder verletzt, dieses mal an meinem linken Arm, aber die Klinge war viel zu stumpf und die Wunden deswegen auch nur Oberflächlich. Es enttäuscht mich, bin ich denn zu allem Überfluss auch noch zu dumm um mich zu ritzen?!
Eigentlich will ich das ganze ja gar nicht mehr, ich will frei sein, aber Freiheit existiert in dieser Welt nicht und in meiner fühlt es sich wenigstens ein bisschen danach an, auch wenn mein Leben aus Zwängen besteht und aus Angst, Hass und Wut... Aber größtenteils aus Angst. Unbegründeter Angst, meistens zu mindestens, oder mindestens aber total übertriebener.
Ich bin müde, ich will nicht mehr lügen, aber wenn ich aufhören würde zu lügen, dann wäre alles nur viel schlimmer, ich würde alle in meiner Umgebung verletzen, sie belasten. Ich wäre einfach noch eindeutiger der Störenfried. Ganz ehrlich: Wer will mich schon? Wenn ich in der Schule bei meinen Freunden sitze, merke ich es schon daran, dass ich bei den meisten Gesprächsthemen nichts sagen kann, sie machen miteinander Treffen aus ohne mich auch nur anzusehen. Sie sitzen nebeneinander und lachen und ich bin einfach nur der Fremdkörper, ich weiß einfach, dass wenn ich nicht da bin, das nichts an dem Ablauf der Pausen ändert. Es macht keinen Unterschied ob ich nun da bin oder nicht. Es ist vollkommen gleichgültig. Ernsthaft, sie fragen mich, im Gegensatz wie ich das immer tu, noch nicht einmal wie es mir geht. Sie wundern sich nicht darüber, wenn ich sage, dass mein Handgelenk schmerzt, sie mich am Unterarm packen und ich sage, dass mich das weh tut. Tun sie absichtlich so, als würden sie die Taschentücher, die ich immer sorgsam mit Klebeband an meinem Arm befestige, nicht spüren? Ein einziger kritischer Blick, mehr habe ich von einer Person nicht bekommen, den Rest hat es nicht gestört. Diese eine Person schaute mich zu erst misstrauisch an, aber dann winkte sie ab, wand sich von mir und beschäftigte sich wieder mit einer meiner Freundinnen. Es war egal und in irgendeiner Weise, hat es mich enttäuscht.
Auf der einen Seite, will ich nicht erwischt werden, ich möchte damit allein gelassen werden, weil ich weiß, dass ich sowieso nur eine Last bedeute, wenn es rauskommt, auf der anderen Seite, möchte ich dass meine Freunde und Familie es wissen, es sehen, mich in den Arm nehmen, aber das wird nicht passieren. Selbst die, die sich auch schon mehrmals geritzt haben reagieren aggressiv, schlagen mich oder sind enttäuscht von mir, was sie mir auch immer deutlich zu zeigen pflegen.
Ich bin verzweifelt und keiner weiß es, niemanden kümmert es. Ich bin egal. Ich bin abstoßend, ich ekel mich vor mir. Besonders mein Bauch, der ist eklig und gleich danach kommen meine Oberschenkel, gefolgt vom ganzen Rest.
Ich habe auch sehr viel über den Tod nachgedacht, aber immer nur eine Stunde lang und dann war das auch wieder vorbei, ich will nicht sterben, es ist mir einfach nur egal. Was ich tun würde, wenn ich auf einer Straße stände und ein LKW entgegen kommt? Ich weiß es nicht, aber ich denke nicht, dass ich schreien, wegrennen oder springen würde, ich denke, nein ich weiß es vielleicht sogar, dass ich stehen bleiben würde, ich würde da stehen und dem LKW zusehen wie er immer näher kommt, das würde ich tun. Womöglich lächle ich dabei. Das wäre schön, ein echtes Lächeln!
Eure Naomi
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