Der Hunger macht mich stolz. Ich habe es geschafft, ich habe nichts mehr im Magen. Ich bin leer. Dieses Gefühl von Reinheit und stolz vermischt sich, ich nenne es glücklich-sein. Es hält an, bis ich mich auf die Waage stelle, ob es sich auch gelohnt hat. Nein. Es hat sich noch nie gelohnt. Und ich weiß, es wird sich nie lohnen, aber ich muss weitermachen, sonst war alles umsonst. Die Zahl gefällt mir nicht, und auch der Blick in den Spiegel macht das nicht besser. Ich ignoriere das Knurren. Trinke Wasser, damit ihn niemand hören kann, damit er voll davon ist. Damit er die Klappe hält. So ist das jeden Tag. Intensiv. Intensiver. Anders, als bei anderen Leuten. Es ist nicht einfach mal da und am nächsten Tag wieder weg, als wäre es ein Bad-Hair-Day. Es ist immer da. Nein, sie. Meine beste Freundin, die ich doch eigentlich hassen sollte, würde ich die Worte meiner Familie und meiner Freunde verstehen. Sie haben mich doch allein gelassen und dann ist sie gekommen, sie war da, sie ist da. Also ist sie meine beste Freundin. Ana.
Und ich kämpfe darum, dass mir niemand meine Freundin wegnimmt. Meine beste Freundin. Und ich tue das jeden Tag. Es ist mein Leben.
Eure Naomi
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